Nach Kriegsende im Jahre 1945 erhielt Kamerad Peter Wäß vom damaligen Leiter der Berufsfeuerwehr, Brandinspektor Justus Neff, den Auftrag, die Freiwillige Feuerwehr Offenbach am Main-Bieber wieder aufzubauen. Am 25. Mai 1945 nahm die Freiwillige Feuerwehr ihre Tätigkeit getreu dem Motto: „Gott zur Ehr´, dem Nächsten zur Wehr“ wieder auf. Dem ersten Ruf des Kommandanten leisteten 14 Kameraden Folge. Dieselben bildeten nun den Stamm der Wehr. Es sollte erwähnt werden, dass die Hälfte aus Notdienstverpflichteten bestand, die vorher nicht der Wehr angehört hatten.
Die ersten Kameraden waren: Peter Wäß, Philipp Blümmel, Karl Boll, Johann Borzel, Josef Gärtner, Wilhelm Gebhard, Georg Götz, Ernst Hagen, Philipp Heberer, Anton Heeg, Karl Herbert, Wilhelm Honig, Jean Kurt, Konrad Seelmann und Anton Slama.
Zu dieser Zeit befand sich noch ein großer Teil der Kameraden in Kriegsgefangenschaft. Sie traten nach ihrer Rückkehr ohne Ausnahme wieder in die Wehr ein.
Die erste Versammlung fand am 3. Juni 1945 statt. Der Kommandant stellte den Vorstand vor und gab anschließend die Einteilung an den Geräten bekannt. Der erste provisorische Vorstand setzte sich aus drei Mann zusammen: 1. Kommandant Peter Wäß, 2. Kommandant Johann Kurt und Melder Philipp Blümmel.
Die Männer wurden eingekleidet wie die Berufsfeuerwehr Offenbach und übernahmen ein Löschgruppenfahrzeug Typ LF 15 und eine Tragkraftspritze 8/8. Letztere wurde von der Firma Friedrich Wilhelm Bauer zur Verfügung gestellt. Im Januar 1946 fand in der Gaststätte „Zur Rose“ die erste Jahreshauptversammlung statt. Die beiden seitherigen Kommandanten wurden einstimmig gewählt und vom kommissarischen Oberbürgermeister der Stadt Offenbach, Friedrich Reinicke, bestätigt. Von diesem Zeitpunkt an traten zahlreiche „alte“ Kameraden wieder der Wehr bei. Als erster und ältester Heinrich Fries, der im 75. Jubeljahr der Wehr auf eine 65jährige aktive Tätigkeit zurückblicken konnte.
Nach dem Krieg musste die Wehr verschiedene Brände bekämpfen und ihr Können mehrfach unter Beweis stellen. Im September 1948 wurde die Wehr zu einem Großfeuer in die Aschaffenburgerstraße gerufen. Mit Unterstützung der Berufsfeuerwehr Offenbach gelang es, das Feuer mit 13 C-Strahlrohren erfolgreich zu bekämpfen. Am 27. Dezember 1958 wurden die Feuerwehrleute während ihrer Weihnachtsfeier alarmiert. Ein Lagergebäude der Firma Möbel Lang an der Germaniastraße stand in Flammen. Durch schnelles und umsichtiges Eingreifen der Freiwilligen aus Bieber konnte hier größerer Schaden verhindert werden.