Die Feuerwehren schließen sich 1901 zu Brandhilfsverbänden zusammen. Bieber bildet mit Hausen, Lämmerspiel, Obertshausen, Heusenstamm und Offenbach sowie mit Lämmerspiel, Mühlheim, Obertshausen und Hausen je einen Brandhilfsverband.
Das erste Gerätehaus der Feuerwehr wurde im Lauf der Jahre zu klein. Aus diesem Grund zog die Feuerwehr 1934 in das neu erbaute Haus an der heutigen Dietesheimerstraße, früher Mühlheimerstraße. Das alte Gerätehaus befand sich bis zu diesem Zeitpunkt in der heutigen Mauerfeldstraße, damals Schulstraße, auf dem Gelände der Schule Bieber.
Bis heute hatte die Wehr neun Kommandanten und Wehrführer. Der erste war der bereits erwähnte Alexander Metzler von 1876 bis 1879. Ihm folgte Philipp Eichenauer von 1879 bis 1886, dann Peter Weigel von 1886 bis 1887. Martin Ritzel von 1887 bis 1923, dann wurde Johann Weinknecht Kommandant der Feuerwehr. Er stand von 1923 bis 1938 an der Spitze der Freiwilligen. Danach übernahm Peter Wäß die Führung der Wehr. Er wurde von Franz Herbert abgelöst, welcher die Wehr von 1964 bis 1984 leitete. Ihm folgte von 1984 bis 1988 Rolf Liebig. Seit dem 12. Oktober 1988 ist Heinz Walter Wehrführer und erster Vereinsvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr in Bieber.
Wie schon erwähnt, wurden zahlreiche Bücher, in denen sich die Niederschriften befanden, sowie wertvolle Dokumente vernichtet oder verschleppt, so dass es stellenweise nicht möglich ist die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Bieber lückenlos niederzuschreiben. Die wichtigsten Ereignisse innerhalb der Wehr mussten später aus dem Gedächtnis aufgeschrieben werden.
Durch die politische Entwicklung in Deutschland ab 1933 wurden die bis dahin bestehenden Strukturen durch die Umwandlung der Feuerwehr in die „Feuerlöschpolizei“ nachhaltig zerstört. So verlor die Feuerwehr nicht nur ihren ursprünglichen Namen, sondern auch die Farbgebung der Fahrzeuge. Das traditionelle Rot musste dem Dunkelgrün der Polizei weichen. Der auf die Freiwilligkeit hinweisende Zusatz im Namen wurde völlig gestrichen. Die Jahre von 1939 bis 1945 waren die wohl schwersten Krisenjahre, welche die Wehr durchzustehen hatte. Den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im September erlebte die Wehr mit nur noch 30 aktiven Kameraden. Der Mitgliederstand im Januar 1939 hingegen belief sich noch auf 145 Mitglieder! Im Mai des gleichen Jahres erließ der damalige Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, die verhängnisvolle 3. Durchführungsverordnung, wonach die inzwischen in die Feuerlöschpolizei eingegliederten Wehren, ihre aktiven und passiven Mitglieder über 60 Jahre entlassen mussten. Somit verblieben nur noch 30 aktive Kameraden in der Wehr.
Als dann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, verringerte sich der Mannschaftsbestand rasch und sank bis Februar 1940 auf 16 Mann, welche dann im März 1940 der Feuerlöscheinheit Offenbach am Main zugeteilt wurden. Während des Krieges wurde der Feuerschutz von der Freiwilligen- und Ersatzabteilung übernommen. In Bieber wurde zusätzlich eine Anzahl Männer notdienstverpflichtet, welche von Zugführer Peter Wäß ausgebildet wurden. Diese Männer haben auch an überörtlichen Einsätzen teilgenommen und sich gut bewährt.
Bei einem Luftangriff auf Bieber am 6. Mai 1941 geriet der Dachstuhl eines Hauses an der Poststraße in Brand. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrmänner verletzt.